Ausgabe 2018

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Digitalisierung und Automatisierung

Digitalisierung und Automatisierung - zwei Schlagworte, die auch aus der Welt der Geodaten nicht mehr wegzudenken sind. Zu diesem Thema führten wir ein ausführliches Interview mit Herrn Erwin Schinner, Referatsleiter in der Abteilung Mineralrohstoffpolitik der Sektion Energie und Bergbau des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus.

Außerdem gibts Neues von unserem Online-Prüfdienst www.checkgeodata.net und ein FME Labor zu FME 2018.

Vorwort

Ein langjähriger Mitarbeiter bereitet sich auf seinen wohlverdienten Ruhestand vor. Dabei stellt sich heraus, dass eine reibungslose Übernahme des angesammelten Fach- und vor allem Hintergrundwissens bzw. jenes über Projekte nahezu unmöglich ist. Kommt Ihnen das bekannt vor?

Durch digitalisierte und automatisierte Prozesse sichern Sie nicht nur das Wissen und die Abläufe Ihres Unternehmens oder Ihrer Organisation, sondern machen Ihre Mitarbeiter für andere Aufgaben verfügbar. Auch ist die Einschulung neuer Mitarbeiter  deutlich einfacher und Personalwechsel wirken sich nur gering auf Unternehmensprozesse aus.

Erwin Schinner, Referatsleiter in der Abteilung Mineralrohstoffpolitik der Sektion Energie und Bergbau des BM für Nachhaltigkeit und Tourismus, erzählt uns in einem Interview (Seite 3), welche Schritte er unternimmt, um „seine“ Prozesse so aufzubereiten, dass diese nun auch automatisiert ausgeführt werden können. 

Aktuelles von unserer Geodaten-Prüfplattform www.checkgeodata.net und ein aktuelles FME Labor zu FME 2018.1 finden Sie auf der letzten Seite.

Und nicht vergessen: 
wir bringen Ihre geodaten in form!

Die axfrauen und axmänner

Leitartikel: Digitalisierung und Automatisierung

Zwei Schlagworte, die auch aus der Welt der Geodaten nicht mehr wegzudenken sind. Aber wie steht es mit der Umsetzung der oft ambitionierten Ziele und wie unterstützt Sie axmann bei diesen Vorhaben?

Digitale Prozesse und automatisierte Abläufe prägen das Bild unserer gegenwärtigen Arbeitsumgebung. Software-Lösungen unterstützen uns bei der täglichen Arbeit, damit wir die Herausforderungen der modernen Zeit bewältigen. Aktuell wird der Ruf nach noch mehr Digitalisierung und Automatisierung laut und jedes Unternehmen ist gefordert, sich diesem Trend zu stellen. Aber was bedeuten diese Schlagworte in der Praxis der Beschäftigten und für die IT-Systeme, die diese Anforderungen umsetzen müssen? Und bringt Automatisierung letztlich dem Unternehmen einen Mehrwert?

Sichtweise auf Abteilungsebene

Sieht man sich den Grad der Digitalisierung von Arbeitsprozessen im Detail an, wird schnell klar, dass sich dieser meist auf die Abteilungsebene beschränkt. In diesen, oft nur scheinbar abgegrenzten   Bereichen, wird jeder Prozess hinterfragt und durch EDV-Unterstützung weitgehend automatisiert. Seltener ist zu beobachten, dass Prozesse über Abteilungengrenzen hinaus oder aus der Sicht der Kunden beleuchtet werden. Es entstehen oft teure Insellösungen, die zwar in sich optimiert sind, aber das gesamte Verbesserungspotenzial wird nicht ausgeschöpft.
So werden zwar hochwertige Daten produziert, diese können aber nicht ohne „manuelles“ Zutun von anderen Interessensgruppen verwendet werden. Ziel muss es daher sein, alle fachspezifisch erstellten Daten einer möglichst breiten Nutzergruppe zur Verfügung zu stellen.

Mehrwert durch Automatisierung

FME Server von SAFE Software Inc. ist die innovative Lösung, um die Gesamtheit von Prozessen zu vereinfachen und zu automatisieren. Durch den Einsatz dieser Technologie sind moderne und zukunftsweisende Lösungen umsetzbar. 
Ganze Prozessketten speziell abteilungs- und datenübergreifend zu automatisieren, schafft einen wesentlichen Mehrwert für die beteiligten Mitarbeiter und für Ihr Unternehmen. Innovative Lösungen und Angebote für Kunden entstehen durch das Verknüpfen vorhandener Informationen, die Sie in ganz neuer Form bereitstellen.
FME Server arbeitet Hand in Hand mit FME Desktop. Sie publizieren per Mausklick Ihren Workspace direkt aus der Oberfläche von FME Desktop. Sie können den Prozess auch zu bestimmten Zeiten oder vollautomatisch aufgrund bestimmter Ereignisse starten, zum Beispiel wenn neue Daten vorliegen, die verarbeitet werden sollen (Schedules, Event-Driven-Actions).
Mit der inkludierten REST API von FME Server sowie der Unterstützung von Protokollen wie E-Mail, SMS, WebSockets, JMS und vielen mehr verabschieden Sie sich von Datensilos und lassen Ihre Daten im Unternehmen fließen.
Beispielsweise kombinieren Sie ganz einfach Daten aus einer Projektdatenbank mit Daten aus Ihrem ERP-System, um daraus eine grafische Übersicht Ihrer laufenden Projekte mit zusätzlichen budgetären Informationen zu erhalten. Der Mehrwert entsteht dadurch, dass diese Aufbereitung automatisch jeden Tag durchgeführt wird. So erhalten Sie ein tagesaktuelles Bild des Projektstatus und stellen diesen z. B. mit ESRI Story Maps Ihren Kunden oder der Bevölkerung zur Verfügung.

Beliebige Web Services nutzen

Verbinden Sie sich mit der API des HTTPCallers mit jedem beliebigen Web Service, um Daten dieser Services zentral in Ihrem Unternehmen bereit zu stellen. Mussten diese Daten bisher manuell eingegeben werden, können sie nun mit FME direkt in die jeweiligen Bearbeitungsprozesse fließen.
Müssen daraus im Ernstfall umgehend Aktionen von Mitarbeitern abgeleitet werden (real time action), so ist eine Automatisierung in diesem Prozess unumgänglich. Mit FME Server können selbst laufend aktuell publizierte Daten über Services abgerufen und in den Unternehmens-prozess eingepflegt werden. So fließen zum Beispiel umweltrelevante Daten (Wetterinformationen etc.) von externen Service Maps oder Diensten als zusätzliche Information in Ihr GIS ein. 
Auf dieser Basis lassen sich relevante Entscheidungen viel einfacher und rascher treffen, z. B. die Sperre von Verkehrswegen oder Leitungen, Evakuierungen und vieles mehr.

Datenqualität?

Speziell automatisierte Arbeitsabläufe stellen hohe Anforderungen an die Qualität der verarbeiteten Daten. 
Falls Sie Daten von externen Auftragnehmern erhalten, stellt sich oft deren Prüfung aufgrund des personellen Aufwands als große Hürde dar. Noch dazu entsteht bei der Abnahme Zeitdruck, weil der Auftragnehmer möglichst rasch die Vergütung des Auftrags bekommen möchte. 
axmann stellt zu diesem Zweck eine moderne Prüfplattform zur Verfügung (siehe Artikel checkgeodata.net). Auftraggeber und Auftragnehmer ersparen sich damit den oft mühsamen Ping-Pong-Prozess bei der Abnahme der gelieferten Daten. 
Der Auftraggeber bestimmt die Kriterien der Datenqualität und stellt seinen Auftragnehmern ein Prüfprogramm online zur Verfügung. Diese können  ihre Daten selbst prüfen und haben bei positivem Abschluss die Sicherheit, dass ihre Daten der geforderten Qualität entsprechen. Und das alles ohne manuellen Aufwand auf beiden Seiten!

Expertise von axmann

Aufgrund der langjährigen Erfahrung mit FME und im Datenmanagement ist axmann Ihr Partner für die digitale Automatisierung von Prozessen. Durch unseren laufenden Austausch mit der Community und den Erfahrungsschatz unzähliger Kundenprojekte bieten wir Ihnen neben Beratung und Lösungen auch Dienstleistungen in allen Aspekten dieser großen Herausforderungen. 
Profitieren auch Sie von unserer Expertise. Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch!

Peter Keimel
axmann geoinformation

Interview: Bergbau in Österreich: Berechtigungen online einsehbar

Erwin Schinner ist seit über 18 Jahren für die Pflege der Geodaten in der Abteilung Mineralrohstoff-politik im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT) verantwortlich und seit 2005 begeisterter Nutzer von FME. Gemeinsam erstellten wir einen FME-Workflow zur automatisierten Datenbereitstellung von Daten aus dem Bergbau-Informationssystem BergIS nach rmDATA GeoWeb. 

axmann: Herr Schinner, welche Datenbestände werden über rmDATA GeoWeb zur Verfügung gestellt? 
Schinner: Im §185 Mineralrohstoffgesetz (MinroG) ist festgelegt, dass die Bergbauberechtigungen im Internet für jedermann bereitzustellen sind. Bei diesen Daten handelt es sich um verschiedene raumbezogene Datensätze, die den Bergbau betreffen. Dazu zählen z. B. Aufsuchungsgebiete, Bergwerkberechtigungen, Schurfberechtigungen etc. Diese Daten sind als Online-Karten zur Verfügung zu stellen, die über die Plattform eingesehen oder als WMS in andere Applikationen eingebettet werden.

axmann: Wie funktionierte der Upload-Vorgang bisher?
Schinner: Manuell. Die Daten unserer eigenen SQL-Server-Datenbank wurden mit FME in ESRI Shape-Dateien transformiert. Über die Import-Funktion von rmDATA GeoDesktop wurden diese anschließend in eine vorkonfigurierte rmDATA Geo-Datenbank importiert und dann über die Weboberfläche in den Datenpool von rmDATA GeoWeb übernommen. 

axmann: Warum wurde FME-Technologie für die automatisierte Beladung von rmDATA GeoWeb genutzt? 
Schinner: Durch die Entwicklung des „GeoDB-Provider für FME“ durch rmDATA wurde der zweistufige Export über ESRI-Shape als Zwischenformat unnötig, da nun direkt in eine rmDATA Geo-Datenbank geschrieben wird. Mit dem PlugIn steht das Format in FME als Reader und Writer zur Verfügung und kann sowohl in FME Desktop als auch mit FME Server eingesetzt werden. Durch zahlreiche Weiterentwicklungen in FME im Bereich der Webtechnologie wird es zudem immer einfacher, diese Plattform zur Kommunikation mit Webservices zu nutzen. So kann man z. B. mit dem FME-Transformer HTTPCaller über HTTP-Requests unterschiedliche Operationen wie GET oder POST auf einem Webservice durchführen.

axmann: Worin besteht der Vorteil dieser Lösung?
Schinner: Durch die existierende GeoWeb-API werden mit den Onboard-Mitteln von FME Fachdaten auf einfache Weise als Online-Karten auf unserem GeoWeb-Account publiziert. Es bedarf weder zusätzlichen Programmieraufwands noch externer Tools, die sonst zu diesem Zweck angeschafft werden müssten. Der gesamte Prozess konnte mit Werkzeugen realisiert werden, die im Bundesministerium bereits vorhanden waren.

axmann: Wie nützt das dem Bundesministerium?  
Schinner: Mit dieser Lösung konnte ein mehrstufiger, manueller Prozess nahezu vollkommen automatisiert werden. Der Workflow ist standardisiert und funktioniert einfach per Mausklick. Aktuelle Daten können jetzt praktisch von jedem Mitarbeiter, auch ohne GIS-Wissen, einfach über einen Web-Browser in rmDATA GeoWeb übernommen werden. Durch die Job-History in FME Server ist zudem jeder Upload-Vorgang gut dokumentiert und nachvollziehbar. 

axmann: Welche Rolle spielte axmann bei der Umsetzung? 
Schinner: Durch ein flexibles Stundenkontingent konnten wir unkompliziert und bedarfsgerecht auf die Ressourcen des axmann-Teams zugreifen. Durch die Nähe zwischen dem Entwickler-Team der rmDATA GIS-Produkte und dem langjährigen FME-Know-how aus dem Hause axmann konnte die Lösung fachmännisch und effizient umgesetzt werden. Dazu zählte, neben der Optimierung bestehender FME-Prozesse, die Installation des FME Servers und rmDATA GeoDB-Providers und die Anbindung des Workflows an GeoWeb über die API. 

axmann: Herr Schinner, wir bedanken uns für das Gespräch und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.

Bergbauinformationssystem BergIS   http://bergis.rmdatacloud.com


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